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Ein Pfund Fleisch

Deutsches Schauspielhaus in Hamburg

Spieldauer: Die Vorstellung dauert eine Stunde und zwanzig Minuten. Es gibt keine Pause.

Veranstaltungsort
Deutsches Schauspielhaus in Hamburg Kirchenallee 39 20099 Hamburg [ Mitte ] www.schauspielhaus.de

von Albert Ostermaier nach Motiven von William Shakespeares »Der Kaufmann von Venedig« Regie: Dominique Schnizer

»Niemand macht sich die Finger schmutzig. Alle waschen sich permanent die Hände in ihrer Unschuld, die Börse ein einziger Waschzwang.«

»Ein Pfund Fleisch« basiert auf Shakespeares »Der Kaufmann von Venedig«, es bedient sich aus seinem Personal, seinem Plot und seiner Sprache. Doch Albert Ostermaier richtet einen Brennspiegel auf die Männergesellschaft, auf den lebensmüden und tödlichen Konflikt zwischen Shylock und Antonio, die letztlich beide Opfer und Täter einer geschlossenen, ausschließenden und angstbesessenen Gesellschaft sind. »Ein Pfund ...
»Niemand macht sich die Finger schmutzig. Alle waschen sich permanent die Hände in ihrer Unschuld, die Börse ein einziger Waschzwang.«

»Ein Pfund Fleisch« basiert auf Shakespeares »Der Kaufmann von Venedig«, es bedient sich aus seinem Personal, seinem Plot und seiner Sprache. Doch Albert Ostermaier richtet einen Brennspiegel auf die Männergesellschaft, auf den lebensmüden und tödlichen Konflikt zwischen Shylock und Antonio, die letztlich beide Opfer und Täter einer geschlossenen, ausschließenden und angstbesessenen Gesellschaft sind. »Ein Pfund Fleisch« ist auch ein Stück über die Finanzkrise, über die Märkte als Männergesellschaft, über ein tödliches Spiel. Der Boxring ist zugleich der Trading Room, dort werden Länder mit einem Schlag zu Fall gebracht, ganze Ökonomien mit einem Cut vernichtet. Im Handel gibt es keine Religion mehr, der Mensch ist ein Termingeschäft. Erst als alles zu wanken beginnt, bricht der tödliche Hass aus, der latent immer da war, aber, solange alle von einander profitieren, unterdrückt blieb. Das Stück spielt in der Zeit von Shakespeares Vorlage, aber zugleich in einer nahen Zukunft, die wieder so verroht und entzivilisiert ist, dass es möglich ist, ein Pfund Fleisch als Pfand zu fordern. Ein Stück von Gegensatzpaaren: Gemeinschaft gegen Gesellschaft, Archaik gegen Moderne, Kapitalismus gegen Kapitulation, Liebe gegen Geld, Geld gegen Liebe, ein Pfund Fleisch gegen die Seele.

»Shylock und Antonio verstehen die Geschäfte nicht mehr, mit denen sie ihr Geld verdienen, sie können die Welt nicht mehr erklären, sondern werden zum alten Eisen erklärt, also zu Schrott. Es gibt sie nur noch auf dem Papier, und die Jungen falten Flugzeuge daraus, die sie anzünden, bevor sie ein letztes Mal fliegen. Antonio und Shylock kämpfen ihren Kampf zu Ende und kommen sich nah und näher, je fremder die Welt um sie herum für sie wird. Die Tragik ist, dass sie sich lieben müssen, weil sie sonst selbst ihren liebsten Feind verloren haben.«
(Auszug aus einem Interview mit Albert Ostermaier für das Programmheft zu »Ein Pfund Fleisch«)

Albert Ostermaier wurde mit namhaften Preisen und Auszeichnungen geehrt, u.a. dem Kleist-Preis und dem Bertolt-Brecht-Preis sowie im November 2011 mit dem »Welt«-Literaturpreis für sein literarisches Gesamtwerk. Nach seinen zahlreichen Lyrik-Bänden und Theaterstücken veröffentlichte Albert Ostermaier 2008 seinen ersten Roman Zephyr. Er ist zudem Torwart der deutschen Autorennationalmannschaft und Kurator bei der DFB-Kulturstiftung. Er hat als writer in residence in New York gearbeitet und übernahm in den letzten Jahren Gastdozenturen an diversen deutschen Universitäten. Als Künstlerischer Leiter verschiedener Festivals hat Albert Ostermaier großes Ansehen erlangt und wurde 2011 zum Direktor des neuen Romantikfestivals READ bestellt. »Ein Pfund Fleisch« ist ein Auftragswerk des Schauspielhauses.

Premiere am 14. September 2012, Spielfeld
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