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Wunschkonzert

Omsk - OMSK DRAMA THEATRE - FESTIVAL ACADEMIA

Veranstaltungsort
Schaubühne am Lehniner Platz Kurfürstendamm 153 10709 Berlin [ Charlottenburg ] www.schaubuehne.de
„An einem beliebigen Werktag kommt Fräulein Rasch nach der Arbeit, nach dem Einkaufen, gegen 18.30 Uhr nach Hause. Sie kommt in die Wohnung, sucht nach ihrer Post, findet nur eine Reklameschrift, nimmt diese, geht zu ihrer Zimmertür, schließt auf und tritt ein. Sie legt das Einkaufsnetz mit Lebensmitteln und einer Zeitung auf den Tisch, stellt die Handtasche auf den Stuhl, legt die Reklameschrift auf die Kredenz und schließt ihre Zimmertür.“
(Aus: Wunschkonzert)
Der Münchner Dramatiker Franz Xaver Kroetz hat mit „Wunschkonzert“ einen stummen ...
„An einem beliebigen Werktag kommt Fräulein Rasch nach der Arbeit, nach dem Einkaufen, gegen 18.30 Uhr nach Hause. Sie kommt in die Wohnung, sucht nach ihrer Post, findet nur eine Reklameschrift, nimmt diese, geht zu ihrer Zimmertür, schließt auf und tritt ein. Sie legt das Einkaufsnetz mit Lebensmitteln und einer Zeitung auf den Tisch, stellt die Handtasche auf den Stuhl, legt die Reklameschrift auf die Kredenz und schließt ihre Zimmertür.“
(Aus: Wunschkonzert)
Der Münchner Dramatiker Franz Xaver Kroetz hat mit „Wunschkonzert“ einen stummen Monolog über den Selbstmord einer alleinstehenden Frau geschrieben.

Zum Stück schreibt Kroetz: „Selbstmord vollzieht sich in vielen Fällen unglaublich ordentlich. Der Selbstmord, dessen Vorbereitungen ohne Übergang aus den täglichen und deshalb als normal erachteten Tätigkeiten heraus passieren, geschieht mit der gleichen Ordnungsliebe, gleich säuberlich, bieder und stumm-trostlos wie das Leben, das ihn verursacht hat. Das kann viel aussagen über das Leben einiger unter uns, über ihre nicht erfüllten Erwartungen, ihre aussichtslosen Hoffnungen, ihre kleinen Träume; das kann ihre Unfähigkeit dokumentieren, sich aus der Sklaverei der Produktion zu befreien, das kann zeigen, dass ihr Leben und Dahinleben dem von Arbeitstieren gleicht. (…) Würde die explosive Kraft dieser massiven Ausnutzung und Unterdrückung sich nicht, leider, gegen die Unterdrückten und Ausgenützten selbst richten, so hätten wir die revolutionäre Situation. So haben wir nur viele Fälle von kleinen, törichten Selbstmorden und Morden.“
„Wunschkonzert“ in der Regie von Thomas Ostermeier kann als Fortschreibung seiner Nora-Inszenierung gesehen werden: mit Anne Tismer als Fräulein Rasch.
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