Muxmäuschenstill
Gorki Studio R
Und so macht sich Mux auf, die Gesellschaft zu Solidarität und Verantwortung zu erziehen. An seiner Seite: der Langzeitarbeitslose Gerd als treuer Assistent und der brutale Denis als zuverlässiger und zupackender ...
Und so macht sich Mux auf, die Gesellschaft zu Solidarität und Verantwortung zu erziehen. An seiner Seite: der Langzeitarbeitslose Gerd als treuer Assistent und der brutale Denis als zuverlässiger und zupackender Informant. Während Mux und Denis die Verkehrssünder, Schwarzfahrer und Ladendiebe stellen, dokumentiert Gerd die Überführung der Straftäter und anschließenden erzieherischen Maßregelungen mit dem Camcorder.
Im ersten Jahr überführt der leidenschaftliche Selbstjustizler 683 Schwarzfahrer, 413 Kaufhausdiebe und 12 Exhibitionisten. Das Unternehmen expandiert, die Maßnahmen werden immer drastischer, und die Gesellschaft für Gemeinsinnpflege erfasst die deutschen Medien wie ein Sturm. Mux, der Weltverbesserer, sieht sich am Ziel, wenn da nicht das Problem mit der von ihm angebeteten Kellnerin Kira wäre. Ihre Weigerung, dem hehren Frauenideal ihres Verehrers zu entsprechen, führt unweigerlich in die Katastrophe.
»Die Verfassung muss man schützen gegen die, die oben sitzen. Kein Wunder, dass immer mehr Deutsche sagen: Schluss jetzt mit lustig. Wir haben die Schnauze voll!« (Deutsche Volksunion) »Wir sind nicht auf der Flucht. Wir sind hier, um den bewaffneten Widerstand gegen die bestehende Eigentumsordnung und die fortschreitende Ausbeutung des Volkes zu organisieren. Der Kampf hat erst begonnen.« (Andreas Baader)
»Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir unsere Ideale verloren haben. In der es keine Utopie mehr gibt von einer gerechteren Gesellschaft. Doch dafür bin ich da.« (Mux)
Die schwarze Filmkomödie um die (Un-)Tugenden eines deutschen Moralwächters im Berlin von heute unter der Regie von Marcus Mittermeier gewann den Max-Ophüls-Preis 2004 und wurde dreimal für den Deutschen Filmpreis 2004 nominiert. Jan Henrik Stahlberg, der sich die Rolle des Mux auf den Leib schrieb, erhielt den Drehbuchpreis der Medienpartner.
- von Nico Rabenland
- Regie
- Bühne Halina Kratochwil
- Videokunst Petra Zöpnek
- mit
- Schauspieler/ -in