






























Anatomie der guten Hoffnung - Teil 2 – LEBENDIGE PHANTOME
monsun.theater Gaußstraße
Die Trilogie – Ein Fest!
Von der Verdrängung der Hebammen seit dem Mittelalter durch die Kirche, über die Gründung der Gebärhäuser und den Einfluss der Medizin auf den Geburtsvorgang im 18. und 19. Jahrhundert, bis zu den aktuellen Debatten zu der Macht über den gebärenden Körper: Die Geschichte der Geburt wirft Fragen auf, die sich seit Jahrhunderten zu wiederholen scheinen. Was lässt sich feiern und wofür lohnt es sich noch immer zu kämpfen?
Der Trilogie zweiter Teil: LEBENDIGE PHANTOME
„Der Meister der Geburtshülfe dringt in das Innere der lebenden Frau vor, um alles so zu sehen, wie es noch kein Mann je zuvor gesehen hat. Der Entdecker stößt ausgerüstet mit vielerlei Instrumenten vor in einen dunklen Kontinent der pathologischen Geburtsvorgänge.”
– James Marion Sims, 1885 –
Auf geht‘s in die neugegründeten Gebäranstalten des 18. und 19. Jahrhunderts. Teils als Prachtbauten errichtet, teils nur dürftig ausgestattet, dienen diese „Accouchierhäuser“ vorrangig den Medizinstudenten dieser Zeit zur Ausbildung als Geburtshelfer. In ihnen wird der schwangere Körper verwaltet, vermessen, touchiert, studiert, gemeldet und überwacht. Die Bestimmung über ihn liegt nicht mehr im Verfügungsraum der schwangeren Frau, sondern wird zu einem staatlichen Verwaltungsakt. Doch selbstverständlich lassen sich mit Geld und guten Verbindungen auch in diesem Getriebe heimliche Umwege finden. Dabei wird die Medizin zur perfekten Verwalterin der bevölkerungspolitischen Interessen des Staates und tritt in den Ring im Kampf um die Macht über den weiblichen Körper.
In der Ära der Vernunft avanciert die alte Hebammenkunst zum akademischen Fach, welches nach Unterrichtsmaterial giert. Doch woher nehmen in einem Zeitalter, das die weibliche Scham so hoch hält wie nie? Mehr aufgezwängt als angeboten werden die medizinischen Erkenntnisse an Schwangeren aus sozialschwachen und gesellschaftlichen Randgruppen in den Gebäranstalten getestet und der schwangere Leib wird dabei zum lebendigen Phantom.
Die Stimmen der Frauen dringen lauter als je zuvor bis zu uns durch. Schwangere und Hebammen berichten, prangern an, verteidigen sich und geben Einblick in einen Kampf der so alt ist wie die Menschheit selbst.
Eine Produktion des monsun.theater Hamburgs. Finanziert durch die Privattheaterförderung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg.
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