Eine Orestie
Schauspielhaus (Großes Haus)
Nach Aischylos von Tine Rahel Völcker / Auftragswerk
diesen Mythos von seinem Ende her, der Befriedung der Rachegeister durch eine neue Instanz der Rechtsprechung, dem Gericht auf dem Areopag. Bis es dazu kommt, ringen nicht nur Eheleute, Eltern und Kinder und Geschwister miteinander ...
diesen Mythos von seinem Ende her, der Befriedung der Rachegeister durch eine neue Instanz der Rechtsprechung, dem Gericht auf dem Areopag. Bis es dazu kommt, ringen nicht nur Eheleute, Eltern und Kinder und Geschwister miteinander, sondern auch die antike Götterfamilie mit den Erfordernissen der neuen Zeit. Vielleicht liegt es an der unaulöslichen Durchdringung von Liebe und Gerechtigkeit, von intimster Beziehung mit den Grundfesten des Staatsrechts, dass der Römer Seneca, der Deutsche Goethe, der Franzose Sartre und der Amerikaner O’Neill, um nur einige zu nennen, diesen Mythos sich und ihrer Zeit anverwandelt haben.
Für das Düsseldorfer Schauspielhaus hat nun die Autorin Tine Rahel Völcker ausgehend von Aischylos’ Trilogie ein Familienepos entworfen, das sich an den Mitteln der Tragödie ebenso bedient wie an Motiven der deutschen Geschichte. Sie fragt, ob Blut tatsächlich dicker als Wasser ist, ob ein Strafgericht familiäre Narben verschwinden lassen und Alpträume verscheuchen kann. Gilt der antike Fluch auch weiterhin, der uns unweigerlich als Erben der vorangegangenen Generationen zu Tätern macht? Oder kann ein Gerichtsurteil diese Schuld aussetzen? Was lebt in den Herzen und Köpfen der Kinder weiter, was in denen der Gesellschaft?
Die Hausregisseurin Nora Schlocker verbindet mit Tine
Rahel Völcker eine lange Arbeitsbeziehung. Ihren Stückentwicklungen und Bearbeitungen von Klassikern, u. a. am Gorki Theater in Berlin und am Nationaltheater Weimar, ist die Synthese von Historie und Jetztzeit, dokumentarischem Material und Fiktion gemeinsam.
- Regie Nora Schlocker
- Bühnenbildner / -in Bernhard Kleber
- Kostüme Caroline Rössle Harper
- Musik
- Dramaturgie Katrin Michaels Stefan Schmidtke
- Hermes / Bote / Malaparte Edgar Eckert
- Klytaimestra Stefanie Rösner
- Klytaimestra / Chor / Isar Karin Pfammatter
- Agamemnon Moritz Führmann
- Aegisth Sven Walser
- Chrysothemis / Leda / Frau Wächter Elena Schmidt
- Elektra / Frau Krüger Xenia Noetzelmann
- Orest / Herr Wächter Ingo Tomi
- Herr Krüger / Orpheus Gabriel von Berlepsch
- Chor / Das unbedeutende Bächlein Markus Danzeisen
- Kinder Orest, Elektra, Chrysothemis Kinderstatisten