Synopsis
“We are all fragmented. There is no unitary self. We are all in pieces, struggling to create the illusion of a coherent ‘me’ from moment to moment.” – FernyhoughAdalbert Immenstein – oder: Dr. Immenstein, wie Immenstein sich selber nennt – muss dringend lüften.
Aufräumen. Aussortieren. Er muss das Oberstübchen entrümpeln, das er seit zweiundsechzigeinhalb Jahren vollmüllt, wie seine liebe Schwester es nennt, die alte Kuh. Hat ihm den ganzen Ärger eingebrockt, ihn bloßgestellt und angeklagt, unmöglich gemacht in der Gemeinschaft. Und das, wo er es war, der sich gekümmert hat. Aber so ist die Welt, undankbar. Während die liebe Schwester draußen in der Welt ihr verlottertes Hühnerleben tanzte, hat er die verehrte Frau Mutter gepflegt, ihren alten Körper auf Klo getragen und gewaschen. Jeden Tag seines Lebens mit ihr verbracht. Jetzt ist es vorbei und Immenstein sortiert und holt aus. Die können sich auf was gefasst machen.
Eine Eigenproduktion des monsun.theaters gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien Hamburg.
»Das Hirn ist ein Taubenschlag« wurde am 21.10.2019 mit dem Theaterpreis Hamburg »Rolf Mares« in der Kategorie »Herausragende Komposition« (Clara Jochum & Hannes Wittmer) ausgezeichnet.
BEGRÜNDUNG DER JURY
»Bei einem Gesamtkunstwerk aus gelungener Regie, hervorragendem Schauspiel, Kostüm, Bühne, Licht, Projektion und Musik, müsste man eigentlich alle Beteiligten auszeichnen. Bei der Produktion von »Das Hirn ist ein Taubenschlag« im monsun.theater muss aber in besonderem Maße die Musik von Clara Jochum und Hannes Wittmer hervorgehoben werden. Live gespielt unterstützen und akzentuieren Glockenspiel, Gitarre und Cello sowie elektronische Soundeffekte den Text von Dita Zipfel und Finn-Ole Heinrich. Die Töne und Klänge kommentieren und strukturieren den Redefluss von Adalbert Immenstein, verkörpert von Pablo Konrad. Ohne sich je aufzudrängen, verstärkt die Musik nicht nur in jeden Moment das Bühnengeschehen, sie macht die wirren Hirnströme Immensteins quasi hörbar. Eindrucksvoll und berührend!«