Dieser dokumentarische Kurzfilm vollzieht die Lebensgeschichte der Elefantendame Bibi nach. Die Biografie der als verhaltensauffällig geltenden Elefantin ist geprägt von schweren Schicksalsschlägen. Sie wurde 1985 in Simbabwe geboren und verlor kurz nach der Geburt ihre gesamte Herde, die getötet wurde. Das Kalb wurde lebend gefangen und gelangte im Jahr 1989 in den Tierpark Ostberlin. Da Bibi nie lernen konnte, normale Beziehungen zu Artgenossen aufzubauen, bekommt sie bald Schwierigkeiten mit den anderen Tieren ihrer Zoo-Herde. 2008 schiebt man sie in den Zoo Halle ab. Hier kommt es schließlich zu einem tragischen Vorfall: Bibi tötet ihr neu geborenes Kalb. Während die Boulevardpresse in markigen Schlagzeilen von der Killer-Elefantin spricht, macht sich dieser Film die Mühe, genauer hinzuschauen. Elefantin beschreibt anschaulich, was es heißt, ein fremdbestimmtes Leben zu führen, bzw. rückt die Verantwortung von Tierpfleger*innen, Zoos und letztlich auch dem Publikum in den Fokus. Außerdem versucht der Film zu zeigen, welche Folgen Machtmissbrauch hat und wie Traumata sich über Generationen fortsetzen können – bei Tieren und Menschen. Indem der Film seine Perspektive ausweitet und vom Leben der in der Fremde vereinsamten Elefantin zur Bedeutung des Sozialen kommt, steht schließlich die generelle Frage nach Folgen und Auswirkungen von Einsamkeit und Ausgrenzung im Zentrum des Films. Der Film feiert bei DOK Leipzig 2020 seine Weltpremiere im Deutschen Wettbewerb Kurzfilm.
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