Artist & Copymachine
Robert J. Thomsons "Sleep Cycles: Copied Dream Portraits"
Robert J. Tomsons gibt mit seiner raumgreifenden Arbeit "Sleep Cycles: Copied Dream Porträts" all dem ein Zuhause, das auf der Kopie - keinen Platz mehr hat. Tomsons bettet den Besuchenden beim Kopieren, verkompliziert und verlangsamt den effektiven Kopiervorgang und kommentiert die Rolle des Menschen innerhalb genormter Abläufe.
Das kopierte Porträt kann eine Ähnlichkeit zu Schlafenden aufweisen: Voraussetzung hierfür sind die wegen des Lichts geschlossenen Augen. Sie verbergen die Präsenz des Kopierenden und vermitteln die Intimität und Verletzlichkeit, der meist nächtlichen Abwesenheit. Möchte man ein solches Porträt kopieren, verschwindet der Körper auf dem Endprodukt eines solchen Vorgangs. Tomsons errichtet eine Architektur durch die die Körperhaltung beim Kopieren zum Besonderen, zur Performance wird, obwohl sie als Schlaf dem Alltag von allen angehört.
Das ebenso wie die Kopie ursprünglich genormte Objekt umgibt den Kopierer wie ein missverstandener Cyborg, der nur durch die Neugierde des Besuchenden seine Poesie ausbuchstabiert. Tomsons arbeitet stilsicher mit fabriknahen Materialien eines schwedischen Produzenten und verwandelt das Museum für Fotokopie in den privatesten aller Räume: das Schlafzimmer als Labor.
Das Museum für Fotokopie hat Kopiermaschinen in eine Residenz zu vier Künstler*innen/Kollektiven geschickt. Unsere Maschinen verbrachten mindestens einen Monat in den Ateliers der Künstler*innen. Artist & Copymachine dokumentiert als experimentelles Format, was passiert, wenn Künstler*innen und Kopiermachinen in einen gemeinsamen Dialog treten.
Die folgenden Künstler*innen in der Reihe: Celine Berger, Gesine Grundmann, Raumzeitpiraten, Robert J. Tomsons.
Text: Therese Schuleit Kuration Tomsons: Klaus Urbons
Gefördert von Landschaftsverband Rheinland.
