Christoph Schlingensief wurde 1960 in Oberhausen geboren. Nach zahlreichen Kurzfilmen drehte er 1984 seinen ersten Langfilm »Tunguska – Die Kisten sind da«, es folgten u. a. »Menu total« (1985), »Egomania« (1986) und »Mutters Maske« (1987). Zwischen 1989 und 1992 drehte er die Deutschlandtrilogie: »100 Jahre Adolf Hitler – Die letzten Stunden im Führerbunker, Das deutsche Kettensäge...
Christoph Schlingensief wurde 1960 in Oberhausen geboren. Nach zahlreichen Kurzfilmen drehte er 1984 seinen ersten Langfilm »Tunguska – Die Kisten sind da«, es folgten u. a. »Menu total« (1985), »Egomania« (1986) und »Mutters Maske« (1987). Zwischen 1989 und 1992 drehte er die Deutschlandtrilogie: »100 Jahre Adolf Hitler – Die letzten Stunden im Führerbunker, Das deutsche Kettensägenmassaker« und »Terror 2000 – Intensivstation Deutschland«.
An der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz entstand 1993 seine erste Theaterinszenierung »100 Jahre CDU – Spiel ohne Grenzen«. Es folgten u.a. »Kühnen `94«, »Rosebud« (2001), »Kunst und Gemüse, A. Hipler« (2004), 2006 die begehbare Installation »Kaprow City« und die »ATTA«-Trilogie, die sich aus »ATTA ATTA« (Volksbühne, 2002), »Bambiland« von Elfriede Jelinek (Burgtheater Wien, 2003) und »Attabambi – Pornoland« (Schauspielhaus Zürich, 2004) zusammensetzt.
Mit seinen aktionistischen Projekten außerhalb des Theaters wirkte Christoph Schlingensief weit über den Kunstraum hinaus und erfuhr internationalen Erfolg. Im Rahmen der Wiener Festwochen plante und inszenierte er zum Beispiel im Jahr 2000 die Container-Aktion »Bitte liebt Österreich«. Anlässlich der Bundestagswahl 1998 gründete er die Partei »CHANCE 2000«. 2003 nahm er mit der »CHURCH OF FEAR« an der 50. Biennale Venedig (2003) teil. Es entstanden zahlreiche, viel beachtete Kunstausstellungen im In-und Ausland, u. a. »18 Bilder pro Sekunde« im Haus der Kunst München 2007.
Zwischen 1997 und 2003 arbeitete Christoph Schlingensief zudem als TV-Moderator und ging mit den medienkritischen Formaten »Talk 2000«, »U 3000« und dem Nicht-Behindertenmagazin »Freakstars 3000« auf Sendung.
Er inszenierte Opern an verschiedenen Häusern, Höhepunkte waren von 2004-2007 Wagners »Parsifal« in Bayreuth und 2007 »Der Fliegende Holländer« in der legendären Oper von Manaus.
Mit seinen unzähligen Inszenierungen, Kunstinstallationen, Aktionen und Ausstellungen mischte sich Christoph Schlingensief über zwei Jahrzehnte unbeirrt in den kulturellen und politischen Diskurs ein und führte in Bezugnahme auf verschiedene Künstler – u. a. Joseph Beuys – Oper, Theater, Film und Aktionen zusammen. So entwickelte er den »Animatograph«, eine »begehbare Fotoplatte« in Form einer Drehbühne, die eben diese Elemente seiner Arbeit zusammenführte. Erstmalig präsentierte er ihn auf dem Reykjavik Art Festival 2005, es folgten weitere animatographische Installationen, u.a. »The African Twin Towers« in Namibia (2005/06).
Seine Themen kreisten beständig um die Frage nach Gott, der Erlösung und dem Sinn aller Kunst. Die Ausweitung seiner Thematik in Perspektive auf seine Krebserkrankung und Auseinandersetzung mit Leben und Sterben behandelte er in seinen Arbeiten »Der Zwischenstand der Dinge« am Maxim-Gorki-Theater (2008), seinem 2009 im Rahmen der Ruhrtriennale uraufgeführten Fluxusoratorium »Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir«, »Mea culpa« am Wiener Burgtheater und zuletzt in Koproduktion mit dem Züricher Neumarkttheater und dem Schauspielhaus Zürich »Sterben lernen – Herr Andersen stirbt in 60 Minuten«. Große Aufmerksamkeit erfuhr auch sein 2009 bei Kiepenheuer erschienener Bestseller »So schön wie hier kann es im Himmel gar nicht sein! Tagebuch einer Krebserkrankung«.
Christoph Schlingensief war Professor für Freie Kunst an der HfbK Braunschweig und nahm mehrere Lehraufträge wahr, u. a. an der Kunstakademie in Düsseldorf. 2009 war er Jurymitglied der Berlinale. Er wurde mit seinen Inszenierungen mehrfach zum Berliner Theatertreffen eingeladen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt den renommierten Helmut-Käutner-Preis 2010. Zudem ehrte ihn das Filmmuseum Düsseldorf 2010 mit einer umfangreichen filmischen Retrospektive und Ausstellung.
Am 8. Februar 2010 war die Grundsteinlegung für Christoph Schlingensiefs Gesamtkunstwerk »REMDOOGO«, das erste Operndorf der Welt in Burkina Faso, Afrika.
Am 21.08.2010 ist Christoph Schlingensief im Kreis seiner Familie in Berlin verstorben.
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