Eine heruntergekommene Sommersiedlung im südlichsten Teil Russlands: Hierhin hat sich der streitbare Physiker Boris Zolotov zurückgezogen, um seine eigene Privatreligion zu leben. Über die Jahre hat sich um ihn eine Gruppe von Anhänger*innen geschart, die ihm auf seinem Weg folgt. Zur täglichen Routine der kleinen Gesellschaft gehören das gemeinschaftliche Schwimmen im Schwarzen Meer, mantraartige Vorlesungen und nächtliche Performances.
Die junge Ekaterina ist, wie die meisten hier, eine Suchende. Ihre forschenden Fragen an Zolotov bilden einen zarten roten Faden in diesem beobachtenden Film, der eher einer Recherche gleicht. Eine Meditation über den Zustand des Schwimmens, bei dem man den festen Boden unter den Füßen wissentlich aufgibt, um sich tragen zu lassen. Ein Film, der wechselt zwischen kräftigen Zügen und bedächtigem Treiben. Und eine Annäherung an das (nicht nur) russische Bedürfnis nach Orientierung und einem Mehr an Sinn. (dokumentrfilmwoche hamburg)
Jury Bergründung Der ARTE-Dokumentarfilmpreis: Als sich im Westen in den sechziger Jahren die Jugend auf Sinnsuche begab, fand sie häufig Antworten in fernöstlichen Heilslehren und in Sekten. Die alten Institutionen – Staat und Kirche – hatten an Bindungskraft und Macht verloren. Neue Orientierungspunkte wurden gesucht, neue Wege, das Glück zu finden. Kristina Paustian geht mit ihrem Film „Zaplyv“ diesem Bedürfnis im aktuellen Russland nach, einer Gesellschaft, die nie solch eine Erosion traditioneller Autoritäten erlebt hat, in dem das Individuum nie selber für sich Verantwortung tragen musste. Wie sieht hier die Sinn- und Glückssuche aus? Paustian begibt sich in den Süden des Landes, in dem der ehemalige Physiker Boris Zolotov eine Kommune meist junger Frauen um sich geschart hat. Die Rituale der Gruppe bestehen aus täglichen Schwimmstunden und nächtlichen Theaterperformances, während der „Guru“ seine kosmologischen Weisheiten mit der Autorität eines gütigen Autokraten verbreitet. Paustian geht es nicht um Erklärung oder Entlarvung, sie nähert sich ihrem Gegenstand aus überraschenden Perspektiven, die das Thema eher kaleidoskopisch öffnen, als es sukzessive „handhabbar“ zu machen. Damit findet sie eine freie Form – zwischen dokumentarischer Spurensuche und Inszenierung –, die im Gegensatz steht zu allen traditionellen oder alternativen Orthodoxien ihres Geburtslandes.
ARTE Documentary Award – Duisburger Filmwoche Vision du Réel IFF, Jihlava IFF, ArtDocFest Russia, Message to Man – St.Petersburg, Torino FF; dokumentrfilmwoche hamburg
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