Produktionsfirma
Oliviero Toscani - Bilderwut
Synopsis
Wer erinnert sich nicht an das großformatige Werbeplakat mit dem blutdurchtränkten T-Shirt eines kosovarischen Soldaten mit dem grünen Button von „United Colors of Benetton“ links unten im Bild? Oder an die überdimensionalen Plakate, die ein magersüchtiges Model zeigten und zur Modemesse in Mailand 2007 plakatiert wurden? Oder die weiß gekleidete Nonne, die einen schwarz gekleideten Priester küsst? Krieg, Magersucht, Zölibat – Reizthemen in Bilder gefasst, die auf der ganzen Welt heftig diskutiert wurden. Sie alle stammen von Oliviero Toscani, dem Vorreiter gezielter Anti-Werbung...Seine aggressive, politisch inkorrekte Werbefotografie verursachte ästhetisch wie inhaltlich Aufschreie. Dieses so genannte „Reverse Psychology Marketing“ fordert Intelligenz und Problembewusstsein der Rezipienten heraus, statt die Produkte einfach nur anzupreisen. Ist nicht Verführer, sondern Aufklärer. Und verschreibt sich dennoch den großen Konzernen…
Wäre Toscani ebenso umstritten und verstörend, wenn seine Fotos nur in den großen Museen der Welt gezeigt worden wären? Ist es die Öffentlichkeit, die Straße, die Stadt, das Internet, die der Konfrontation überhaupt erst den Raum eröffnet?
Der Film stellt den heute 68-Jährigen Italiener vor. Er zeigt den vom Bauhaus beeinflussten Künstler, dessen Karriere mit Mode-Shootings für Firmen wie Fiorucci und Armani begann. Und den Privatmann, der sich 2001 mit Benetton überworfen hat und der seitdem auf eigene Faust Werbekampagnen jenseits des Mainstream initiiert, die immer wieder für heiße Diskussionen sorgen. Wir beleuchten Toscanis Biographie, sprechen mit ihm über seine Visionen und schauen ihm bei der Entstehung aktueller Arbeiten über die Schulter.
Cast & Crew
- Regie
- Produzent
- Kamera
- Schnitt
- Ton