Inhaltsangabe Helke Sander: „Aufräumen“ Die Filmemacherin und Autorin Helke Sander ist eine der wichtigsten Figuren und Ikone nicht nur der Frauenbewegung, sondern auch des neuen deutschen Films. Die 86-jährige engagiert sich bis heute gegen alte Frauenbilder, verkrustete Strukturen und Tabus. 1968 erklärte sie vor den Delegierten des Sozialistischen Deutschen Studentenbunds in Frankfurt, dass eine gesellschaftliche Veränderung ohne die Befreiung der Frau nicht möglich ist - und erntet dafür höhnisches Gelächter der männlichen Kommilitonen: Ihre legendäre „Tomatenrede“ ist die Initialzündung für die neue deutsche Frauenbewegung. Zusammen mit ihren Wegbegleiterinnen veränderte Helke Sander damit die Gesellschaft grundlegend. Es gibt viele Filme über die männlichen Protagonisten der 68er Revolte, aber die Frauen erweckten weniger mediales Interesse. Diese gravierende Lücke beginnt der Film über Helke Sander zu schließen. Im Film „Helke Sander: Aufräumen“ wirft sie einen humorvollen und selbstironischen Blick auf ihr facettenreiches Leben. Die Filmerzählung entsteht aus einer Rahmenhandlung des Ordnens. Helke Sander unterzieht ihre Berliner Wohnung einer Bestandaufnahme, rückt zurecht, staubt ab, mistet aus. Dies führt zusammen mit zahlreichen Spielfilmausschnitten und Archivmaterial zu ganz persönlichen Einblicken, Erinnerungen und Gedanken. Dass sie in ihren Spielfilmen oft die Hauptrolle übernahm, ist ein Glücksfall für die dokumentarische Filmerzählung. Als lebendige, widerborstige Frau mit viel Witz verleiht sie dem neuen und alten Material in diesem Film Leichtigkeit und Scharfsinn. Über Helke Sander: Ihr radikal persönlicher Debüt-Spielfilm Redupers – Die allseitig reduzierte Persönlichkeit (1978) ist einer der ersten Filme einer neuen Frauengeneration im deutschen Film. Hier ist sie – wie vielfach in ihren Spiel- und Dokumentarfilmen - selbst vor der Kamera zu sehen. Redupers wird mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und hat heute noch sein Publikum. In ihrem zweiteiligen Dokumentarfilm BeFreier und Befreite (1992) behandelt sie ein bis dahin tabuisiertes Thema: die Vergewaltigungen deutscher Frauen durch alliierte Soldaten gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. Neben ihren Filmen hat sie mit der von ihr 1974 gegründeten Zeitschrift „Frauen und Film" (FuF) erheblich zur feministischen und filmästhetischen Debatte beigetragen.
Über die Regisseurin Claudia Richarz lernte Helke Sander während ihres Studiums an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg kennen, an der diese eine Professur innehatte. 2000 erhielt sie den Grimme-Preis für die Serie „Abnehmen in Essen“ (zusammen mit Carl-Ludwig Rettinger).
2023 Audience Award – Frauen Film Fest Dortmund+Köln Filmfest FrauenWelten, Berlin 29 Bimovie, Munich 36 IDFA – Luminous Frauen-Film-Reihe Husum 40 Kassel Dokfest 65 Nordic Film Days Lübeck Filmfest FrauenWelten – Terre des Femmes, Berlin 2024 5 LETsDOK
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