1967 hatte Israel im Sechstagekrieg die übermächtig erscheinende gegnerische Koalition besiegt und sein Territorium auf die dreifache Größe ausgedehnt. Das Land befand sich im Siegestaumel. Am Rand der allgemeinen Euphorie interviewte der Schriftsteller Amos Oz junge Kibbuzniks, die gerade vom Dienst an der Front zurückgekehrt waren. Die Männer redeten offen über die Zerstörung, die Gräuel des Krieges und über ihre Ängste. Sie sprachen über das Verhalten der israelischen Truppen und waren dabei wesentlich kritischer, als Oz erwartet hatte. Der Schriftsteller plante damals die Veröffentlichung der Interviews, doch es kam nicht dazu, weil der Großteil der Tonbänder von der israelischen Armee zensiert wurde – bis heute. Den noch existierenden Fragmenten der Originalaufnahmen werden Stimmen aus Nachrichtenarchiven und Bilder des Konfliktes gegenübergestellt, die das Gesagte in seiner Zeit verorten. Die ehemaligen Soldaten sind heute Männer über 70, die ihre damaligen Zweifel über die Opfer, die in diesem Krieg für den Sieg erbracht wurden, bewegt auf sich wirken lassen. Ihre Stimmen konnten bislang nicht gehört werden – betreffen sie doch den Staat Israel, wie wir ihn heute kennen.
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