Ein Film über drei israelische Schauspieler – den Palästinenser Khaled, den Juden Mahdi und Moni, einen praktizierenden Orthodoxen – deren Zusammenarbeit nicht selbstverständlich ist. Die Schauspieler haben aus ihren Erfahrungen das fünfstündige Theaterstück „Arbeit macht frei“ entwickelt, das in Israel begeistert gefeiert und zugleich wegen angeblicher Nestbeschmutzung heftig kritisiert wurde. Mit deutlichen überrealen Bildern stellen sie sich ihrer Geschichte – bis zur Schmerzgrenze (DOK.fest München)
Mit: Madi Smadar Maayan, Khaled Abu Ali, Moni Yosef, David Maayan, Miri Zemach, Naama Mamber, Anat Kirschner
Erstaunliches geschieht in einer kleinen israelischen Theatergruppe, die versucht, mit ihrem Theaterstück "Arbeit macht frei" sich von der Last ihrer Geschichte zu befreien: Zu dem vierköpfigen Ensemble gehört auch ein Araber. Juden und Palästinenser Schulter an Schulter auf einer Bühne in Deutschland vor deutschem Publikum, in Israel vor israelischem Publikum. Die Verfilmung des Stücks begnügt sich nicht mit der Konzentration auf einzelne Szenen, die unter dem Titel "Balagan" (d.i. so viel wie "Chaos im Kopf und Bauch") zusammengefasst sind, sondern bezieht aus der Sicht der Darsteller die aktuelle Situation im Vorderen Orient mit ein. Probleme über Probleme, die in der Kinder- und Enkel-Generation nach dem Holocaust eher noch größer und komplizierter geworden sind. Der Holocaust als "neue Religion", die die Israelis auf besondere Weise zusammenhält - so sieht es eine Darstellerinn, die aber auch mutig bekennt, von Horst Wessel und seinem Lied fasziniert zu sein, auch wenn ihr die Absurdität dieses blasphemischen Gedankens bewusst ist. Ein anderer Darsteller, der sich zu dem Risiko bekennt, an den Frieden zu glauben und dafür bereit wäre, auf die Golanhöhen zu verzichten, revidiert sein Urteil, als er eben dort seinen Bruder besucht und erkennen muss, dass dessen Familie sich auf dem Golan heimisch fühlt. Schließlich der palästinensische Darsteller. Er, der vor vier Jahren zum ersten Mal, wie er gesteht, von dem Holocaust erfahren hat und seitdem für eine Verständigung zwischen den Völkern eintritt, predigt zu Hause gegen eine Wand von unbelehrbarer Feindschaft und muss sich sagen lassen, dass seine Aktivität im Theater von Akko für ihn tödliche Folgen haben kann. Die Faszination des Films, so empfindet der Bewertungsausschuss, beruht darauf, die Theater-Szenen mit den Interviews auf so überzeugende Weise ineinandergeflochten und verschmolzen zu haben, dass der Eindruck einer großen, geschlossenen künstlerischen Einheit entsteht. Die hervorragende Kamera trägt zur Verknüpfung der Bilder überzeugend bei. Der Regie gelingt es, die Statements mit den Bühnendialogen und -gesängenen eindrucksvoll zu verbinden. (Jurybegründung FBW)
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