Es ist kein Hochhaus. Es ist eine Dorfgemeinschaft mitten in der Stadt. Der in den 1970erJahren erbaute Wiener Wohnpark Alterlaa ist weltberühmt. Schaut man an ihm hinauf, wölbt er sich gen Himmel. Kurz vor dem Himmel jedoch, auf dem Dach also, erstrecken sich RooftopPools und Sonnenterrassen. Inmitten der massiven Betonblöcke thront ein Park, größer als der Wiener Stadtpark. Grün, ruhig und sonnig. Integrierte Einkaufspassage, Tennisplätze, Volksschule: „Wohnen wie die Reichen für alle“ lautete das einstige Glücksversprechen des Architekten mit dem vielsagenden Namen Harry Glück. Laut einer aktuellen Studie seien 98 Prozent der Bewohner*innen Alterlaas‘ heute hier „glücklich“. Das klingt vielversprechend. Die Regisseurin Bianca Gleissinger begibt sich über 5 Jahre hinweg, auf humorvolle Art, vor und hinter der Kamera in ihrer fremd-gewordenen Heimat, die sie nach der Trennung ihrer Eltern verlassen musste, auf eine Suche: nach den jetzigen Bewohner*innen, deren Lebensentwürfen und ihrem Alltag. Was ist von dem Ort ihrer Kindheit, ihrem verlorenen Paradies, übriggeblieben? Ihre Suche führt sie zum Bürgermeister Alterlaas`, der seit 30 Jahren wiedergewählt wird, oder zu einem, dem Schlagersänger Freddy Quinn gewidmeten, Museum. Hinter den Türen der 30 Clubräume im Keller trifft sie die alten Bastler vom Modellbauklub, oder begegnet Pensionist*innen im Bridge-Verein bei knallharten Turnieren. Sie stattet dem Foto- und Videoklub einen Besuch ab, und sinniert mit dem „Senat von Alterlaa“ bei einem Weißburgunder über die Frage, was es heißt an einem Ort zuhause zu sein. Die Zeit scheint stehen geblieben, zwischen Vereinsfotos, Pokalschränken, Zimmerpflanzen, Tapeten und Sofalandschaften. Die Jugend tummelt sich eher auf den Dächern bei den Pools und der umtriebige, Technik-affine Stephan zeigt mit „Urban Gardening Projekt“ und 3D-Drucker allen, dass Alterlaa am Zahn der Zeit bleiben kann. Mit einer Mischung aus Home-Videomaterial und gewaltigen Tableaux-haften Filmaufnahmen, fängt der Film dieses architektonische Bauwerk und sein skurriles Biotop darin wundersam ein. Er zeigt, wie es sich anfühlt, noch heute in der einstigen Utopie der 70er-Jahre zu leben. So erzählt der Film auch von Idealen dieser Generation inmitten eines kapitalistischen Systems „besser“ zu leben. Eine filmische Reise in eine obskure, und vermeintlich kleinbürgerliche Welt, die mit ihren Erstbewohner*innen gealtert zu sein scheint, sich aber mit den Jüngeren langsam neu erfindet: 27 STOREYS ist zugleich eine überaus lustige wie auch selbstironische Auseinandersetzung mit den eigenen Wurzeln. [44. FF Max Ophüls Preis]
2023 44 FF Max Ophüls Preis Best Image Design Documentary Film – DIAGONALE, Graz Achtung Berlin FF 38 DOK.fest Munich 32 FILMKUNSTFEST MV 19 Zurich Film Festival 40 Kassel Dokfest 2024 8 SWR DOKU FESTIVAL
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