Pressetext
Kanada ist ein Sehnsuchtsland und lockt jedes Jahr Millionen von Besuchern an. Das über 100 Jahre alte Konzept der Kanadischen Nationalparks trägt maßgeblich dazu bei, dass diese beeindruckende Natur und ihre einzigartigen Lebensräume geschützt werden. Keine leichte Aufgabe, denn es gilt, touristische und wirtschaftliche Interessen mit der heimischen Flora und Fauna in Einklang zu bringen.Der Kejimkujik-Nationalpark liegt im Osten Kanadas in der Atlantikprovinz Nova Scotia. Er ist eine arkadische Waldlandschaft wie aus dem Bilderbuch: leuchtende Mischwälder, durchzogen von zahllosen Flüssen, Seen und Bächen. Im Park leben keine Menschen, so leben die Tiere hier weitgehend ungestört: Schildkröten, Eistaucher, Weißkopfadler, Weißwedelhirsche, aber auch Baumstachler und Streifenhörnchen sind hier zu Hause. Seinen Namen verdankt der Park einem großen See, dem Kejimkujik. In der Sprache der Mi’kmaq, einer der ältesten First Nations Kanadas, heißt er „müder Muskel“ in Anlehnung an die Anstrengung, die nötig ist, um den See zu durchqueren. Das Kanu ist hier schon seit Jahrtausenden das Fortbewegungsmittel der Wahl. Der Film begleitet Mitglieder der First Nation wie den Kanubauer Todd Labrador, der sein Wissen um die Herstellung der traditionellen Boote an die nachkommenden Generationen weitergibt. Die indigene Storytellerin Ursula Johnson erzählt die Legenden und Geschichte Ihres Volkes anhand von Steinbildern, den Petroglyphen, die das Leben der Mi’kmaq in Nova Scotia seit Generationen festhalten.
Die vielen Wasserwege im Park machen den Kejimkujik zu einem Paradies für Amphibien und Reptilien. Die im Park heimische Sumpfschildkröte ist unlängst auf die Liste der stark gefährdeten Tierarten gesetzt worden. Um die sinkende Population zu erfassen, setzt Parks Canada auf die Hilfe von Freiwilligen. David Murray ist einer von ihnen. Jeden Sommer kommt er in den Kejimkujik, um den frisch geschlüpften Sumpfschildkröten den Start ins Leben zu erleichtern.
Knapp 50 Kilometer entfernt und direkt an der Küste liegt der zweite Teil des Kejimkujik-Nationalpark: der Seaside Adjunct. Weiße Quarzsandstrände erzeugen karibisches Feeling. In Ufernähe tummeln sich Robben und Kormorane. Doch die Idylle hat auch Schattenseiten. Die Biologin Gabrielle Beaulieu kämpft hier gegen die Invasion der europäischen Strandkrabbe, die vor einigen Jahrzehnten eingeschleppt wurde und die das ganze Ökosystem gefährdet. Doch ihre Anstrengungen zahlen sich langsam aus.
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