Wir setzen unsere Reihe zum Aufbruch im Iran fort. Gemeinsam mit Visions of Iran Iranisches Filmfestival Köln legen wir diesmal den Fokus auf ein lange vergessenes Kleinod des iranischen Autorenkinos: Shatranj-e Baad / Chess of the Wind von Mohammad Reza Aslani. Das Schicksal des Films ist dabei selbst schon filmreif: Die einzige öffentliche Vorstellung im Iran fand 1976 statt, erschwert von Konflikten und Zerwürfnissen rund um die Präsentation. Nach der iranischen Revolution wurde Chess of the Wind dann unter anderem wegen der Darstellung unverschleierter Schauspielerinnen verboten und galt anschließend mehrere Jahrzehnte lang als verschollen. 2015 jedoch wurden die Negative des Films zufällig von Aslani auf einem Flohmarkt in Teheran gefunden und heimlich außer Landes geflogen, um in Frankreich restauriert zu werden.
Beeinflusst unter anderem von Visconti und Bresson, zeichnet Chess of the Wind ein außergewöhnliches filmisches Portrait des Aufstiegs einer neuen bürgerlichen Klasse im Iran, ihrer Ablösung aristokratischer Eliten und ihrer Kämpfe um Geld und Macht. Worum geht es? Nach dem Tod einer vermögenden adeligen Dame schmiedet ihr Witwer, ein gieriger Geschäftsmann namens Hadji eine Verschwörung. Er will die Tochter und Erbin der Verstorbenen umbringen, um an das Familienvermögen zu gelangen. Im Versuch, sich gegen die Bedrohung zu wehren, erhält sie Hilfe von ihrem Dienstmädchen, die ihrerseits heimlich ein doppeltes Spiel spielt.
Wir zeigen den Film im Original mit englischen Untertiteln.
Dauer: 90 Minuten
In Kooperation mit Visions of Iran – Iranisches Filmfestival Köln.
Der Film wurde restauriert von der Cineteca di Bologna in L'Immagine Ritrovata und The Film Foundation’s World Cinema Project. Finanziert von der Hobson/Lucas Family Foundation, in Zusammenarbeit mit Mohammad Reza Aslani.
Theater an der Ruhr
SHATRANJ-E BAAD (Chess of the Wind)
Veranstaltungsort
Theater an der Ruhr
Das THEATER AN DER RUHR wurde 1980 von den Gesellschaftern und Geschäftsführern Roberto Ciulli und Helmut Schäfer mit der Stadt Mülheim an der Ruhr gegründet und ist ein in Deutschland einzigartiges Modell eines künstlerisch und ökonomisch sinnvoll organisierten Theaterbetriebs. Bei einem Etat von derzeit rund 3 Mio. EURO werden rund 60% subventioniert, die übrigen 40% werden durch den Verkauf ...