Seefeel / Conny Frischauf / The Twit 1, II, Three / Tara Clerkin Trio / E.P.I.Q. vs. YAYA Crew
In den vergangenen 13 Jahren hat das Kölner Wochenendfest allen Besuchern immer wieder unvergessliche Erlebnisse beschert. Internationale Künstler aller Couleur sind auf dem Boutique-Festival aufgetreten, das für sein liebevoll kuratiertes Programm und die eigens für die Veranstaltung initiierten Projekte bekannt geworden ist. Renommierte Künstler wie The Sun Ra Arkestra, Arthur Verocai, Joyce Moreno, Nu Genea, Gilberto Gil, Mulatu Astatke, Caterina Barbieri, Suzanne Ciani und Laurel Halo sind auf dem Festival aufgetreten, und die Liste der anderen Koryphäen, die teilgenommen haben, ist zu lang, um sie hier aufzuführen.
Das zukunftsweisende Programm des Week-End Festes war schon immer für Überraschungen gut, und dieses Jahr verspricht keine Ausnahme zu werden. Das Festival findet vom 31. Oktober bis 2. November im Stadtgarten in Köln statt und ist ein weiterer Termin, den Sie sich sofort in Ihrem Kalender markieren sollten.
In den 90er Jahren entwickelten sich Seefeel über Shoegaze und Post-Rock zu ihrer eigenen beunruhigenden Art von Ambient-Dub. Nach einer 13-jährigen Pause finden sie immer noch neue Magie in alten Tricks.
Mark Clifford und Sarah Peacock begannen in den frühen 1990er Jahren und lieferten zunächst den aquatischen Shoegaze-Rave-Klassiker Quique (1993), gefolgt von dem mineralischen Sirup Succour (1995) und den chemischen Dämpfen von (Ch-Vox) (1996) und kehrten schließlich mit dem brillanten und ausgetrockneten Sediment von Seefeel (2011) zurück, das so hell war, dass man die Augen zusammenkneifen musste. Zu diesem Zeitpunkt waren ihre Grooves mehr Staub als Dub. Das zeitlose Jetzt ihrer langen, lieblichen Songs war zu instabilen Erinnerungen verblasst, und dann zu Akten des Erinnerns, über faszinierende Wiederveröffentlichungen in Paketen, die sich wie unheilvolle Ausgrabungen anfühlten.
Everything Squared, das Mini-Album von Seefeel mit neuen Aufnahmen, ist eine unerwartete Freude. Es geht nicht nur darum, dass Clifford einen Weg zurück zu den alten Wegen gefunden hat, obwohl er das glücklicherweise getan hat; es geht auch nicht darum, dass es immer noch ein Publikum für solche Unternehmungen gibt. Das Vergnügen dieser halben Stunde liegt in ihrem Optimismus - ihrem Glauben daran, dass aus so wenig immer noch so viel gemacht werden kann. - Pitchfork
Es hat lange Tradition, dass bei ursprünglich (in dicken Anführungszeichen) deutschen Musiktrends, die Österreicher*innen kommen und die BRD flott überholen: Das gilt für die Neue (Deutsche) Welle genauso wie für Indiepop und -rock-Revival der letzten Jahre. Die Wiener Künstlerin und Musikerin Conny Frischauf beweist nun abermals – z.B. auf ihrem zweiten Album „Kenne Keine Töne“ (bei Bureau B erschienen) -, dass auch die Kosmische Musik am besten in den Händen der Ösis aufgehoben ist. Mit großer Lust auf Experimente, tanzen Frischauf die Töne aus dem Synthesizer wie zuletzt bei Cluster. Mit dem nötigen ur-sympathischen Zungenschlag und gelegentlichen Horn-Einsatz wird das schnell zum eigenen Genre: Willkommen in der Alpen-Avantgarde.
Nach Jahren, die Tim Purnell aka Twit One hinter seinen MPCs verbracht hat, verlässt er sein Studio namens Mr Wun‘s Dojo und wagt sich auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Dafür hat sich der Kölner Produzent und DJ, der seit über 15 Jahren die deutsche HipHop-Szene mit seinen Beats und Instrumentals prägt und der das „Cool“ in den BoomBap gebracht hat, Verstärkung an Bord geholt: Maxime von Koblinski ist klassisch ausgebildeter Vibraphonist, Niklas Schneider ist der Drummer, dem die Kölner vertrauen. Beim Week-End Fest findet nun die Weltpremiere dieses Projekts statt, das – so sagt es der Meister selbst – seine „Beats aus dem Korsett der Maschine“ befreien soll.
Als das Tara Clerkin Trio im Februar 2024 das Jaki bespielte, wähnten sich hartgesottene Musiknerds im falschen Film: Konnte ja keiner ahnen, dass diese Band, die ihr überbordendes Talent bereits auf Platte („Weeding“, „World in Delay“ etc.) unter Beweis gestellt hatte, auf der Bühne zu neuen Höhenflügen ansetzt. So entsponnen Pat Benjamin, Sunny Joe Paradisos und Band-Leaderin Tara Clerkin ein dichtes Netz an Bezugnahmen, in dem sich ein fein ziselierter Jazz, Instrumental- Hip-Hop, Dub, ein zärtlicher Bedroom-Pop und Loop-Station-Folk verfängt und neu- arrangiert. Bei so viel Innovationslust und Experimentierfreudigkeit britischer Genese denkt man schnell (und nicht ganz zu Unrecht) an Broadcast und Tirzah, aber das Tara Clerkin Trio ist vor allen Dingen eins: Unerhört ungehört!
Cologne meets Wuppertal. Nachdem die Kölner DJ-Crew E.P.I.Q. im letzten Jahr das Week-End Fest bis in die frühen Sonntagmorgenstunden mit Bravour gemeistert hat, stand eine erneute Einladung nie in Frage. Diese Jahr können sich Sedaction, Sharlipseon, Savsannah, piush, Nikity, C:mone, Anna Cainelli & AMSL auf zusätzlichen support freuen, da sie von einem FLINTA* Kollektiv aus dem fernen Wuppertal unterstützt werden. Die Yaya Crew steht seit Jahren für grenzenlosen Partyspaß: Es erwarten euch neue und alte Partyklassiker, angstfreier Hip-House und Sounds zum Abtanzen. Gîn Bali and friends versprechen, dass dies eine absolut fabelhafte Party werden wird.
