Über „Die leisen und die großen Töne“:
Thibaut ist ein berühmter Dirigent, ein Star am Klassikhimmel. Er ist an Leukämie erkrankt, sucht einen Knochenmarkspender. Seine Mutter gesteht ihm, dass er adoptiert wurde – aber er habe einen Bruder, der woandershin adoptiert worden sei. Der ist Fabrikarbeiter im Norden Frankreichs und mitten im Kampf um seinen Arbeitsplatz, wahrhaft anders als das Leben eines Stardirigenten. Die Begegnung ist also schwierig. Und doch endet sie so brüderlich, dass einem buchstäblich warm wird ums Herz. Denn nicht nur entdeckt der Dirigent wie ein Wunder der Gene, dass der andere ebenfalls Musiker ist, wenn auch als Hobby und in einer Dorfkapelle, sondern der Film wird zu einer großartigen Parabel auf den Wert der Versöhnung in einer sozial tief gespaltenen Gesellschaft. Emmanuel Courcol und seine beiden Hauptdarsteller Benjamin Lavernhe und Pierre Lottin erzeugen vor der Kamera viele einnehmende Momente, um die den Umständen entsprechend recht holprige Brüderbeziehung einzufangen – etwa wenn das Duo beim Dalida-Hit „Monday Tuesday… Laissez-moi danser“ die geteilte Musikbegeisterung feiert. Ein unglaublich kluger, feiner und menschlicher Film. Man strahlt vor Glück, wenn man das Kino verlässt.
Quelle: Festival des deutschen Films
Rio Filmtheater
Die leisen und die großen Töne
Veranstaltungsort
Rio Filmtheater
Das Rio im MedienHaus ist Mülheims einziges Filmkunsttheater. Als einziges Filmkunsttheater in Mülheim vertritt das Rio Filmtheater im MedienHaus die Riege der Programmkinos. Nach Renovierung und Wiedereröffnung im Jahr 2009 ist das Rio mit neuer Technik ausgestattet und bietet anspruchsvolle Kinokunst.