Deutsche Oper Berlin

Bovary

Dauer 02h 20m

Dec
Adresse
Deutsche Oper Berlin Bismarckstraße 35 10627 Berlin [ Charlottenburg ] www.deutscheoperberlin.de

ab 12 Jahren Gustave Flauberts Roman Madame Bovary zählt zu den Meisterwerken der Weltliteratur und weist den Weg in die literarische Moderne. Mit der Veröffentlichung im Jahr 1856 löste der französische Schriftsteller einen Skandal aus. Man warf ihm «Verherrlichung des Ehebruchs vor und klagte ihn an wegen Verstoßes gegen die öffentliche und religiöse Moral sowie gegen die Sittlichkeit». Der Roman erzählt die Geschichte einer jungen Frau vom Land, die mehr will vom Leben als das erstickende Provinzdasein an der Seite eines kleinbürgerlich ambitionslosen Ehemanns. Emma Bovary begehrt auf gegen ihre Ehe, nimmt sich Liebhaber, verliert sich in Träumen von Leidenschaft, Luxus und Ausschweifung – und scheitert. Sie verschuldet sich heillos, ruiniert ihre Familie und begeht Selbstmord, indem sie Gift nimmt. Nach Flauberts berühmtem Roman ist das Phänomen des ‹Bovarismus› benannt, einer Form von Realitätsverleugnung: Emma Bovary begegnet ihrem langweiligen Leben in der Provinz mit einer übersteigerten Einbildungskraft, die sie durch die Lektüre von Groschenromanen und Pariser Modezeitschriften nährt. Sie liebt im Stile ihrer kitschig-romantischen Wunschwelten, lebt über ihre Verhältnisse und verliert den Blick für die Wirklichkeit. Auf den Theaterbühnen und vor allem im Ballett ist Madame Bovary , gemessen an seinem literarischen Ruhm, ein vergleichsweise selten anzutreffender Stoff. Zu kühl und zu detailversessen realistisch erscheint Flauberts Erzählstil für eine Bühnen-Adaption. Aber genau diese distanzierte sprachliche Präzision bei gleichzeitiger totaler Hingabe an seinen Gegenstand inspiriert. Die weibliche Außenseiterfigur steht im Zentrum dieser neuen Kreation, die Madame Bovary nicht als konventionelles Handlungsballett erzählen, sondern die narrativen Strukturen aufbrechen und sich dem Stoff mit tänzerischer Abstraktion und intimer Seelenbeobachtung nähern will, ohne die Geschichte aus den Augen zu verlieren. Christian Spucks Tanzstück Bovary handelt von der Suche nach weiblicher Selbstbestimmung, von Rausch und Einsamkeit, von Liebessurrogaten, Selbstverschwendung, Genusssucht und wohin es führt, wenn sich Wunschwelten und Wirklichkeit fatal überlagern. Dem literarischen Stoff mit dunkel-poetischen Bildwelten und feinem Humor zu begegnen; eine Geschichte nicht um des Erzählens willen zu erzählen, sondern um in die Innenwelten der Figuren vorzudringen und Tanz werden zu lassen, ist Konzept dieser neuen Produktion für das Staatsballett Berlin.

Ort & Reihen

21.12.2024, 13:00 Uhr

Führung

21.12.2024, 14:30 Uhr

Familienführung

21.12.2024, 19:30 Uhr

Bovary

22.12.2024, 16:00 Uhr

Das schlaue Füchslein

23.12.2024, 11:00 Uhr

Kinder tanzen – Der Nussknacker

23.12.2024, 17:00 Uhr

Das schlaue Füchslein

25.12.2024, 16:00 Uhr

Bovary

26.12.2024, 14:00 Uhr

Hänsel und Gretel

26.12.2024, 18:00 Uhr

Hänsel und Gretel

27.12.2024, 18:00 Uhr

Il viaggio a Reims

Besetzung

  • Christian Spuck Choreographie und Inszenierung
  • Rufus Didwiszus Bühne
  • Emma Ryott Kostüme
  • Martin Gebhardt Licht
  • Claus Spahn Dramaturgie und Libretto
  • Tieni Burkhalter Video
  • Marina Frenk Stimme
  • Jonathan Stockhammer Musikalische Leitung
  • Alina Pronina Klavier
  • Orchester der Deutschen Oper Berlin
  • Michelle Willems Emma Bovary
  • Erick Swolkin Charles Bovary
  • Jan Casier Léon, Liebhaber
  • Andrea Marino Rodolphe, Liebhaber
  • Julia Golitsina Félicité, Emmas Dienstmädchen
  • Loïck Pireaux Monsieur Lheureux, Warenhändler
  • Matthew Knight Monsieur Homais, Apotheker
  • Dominic Whitbrook Monsieur Guillaumin, Notar
  • Wolf Hoeyberghs Monsieur Tuvache, Bürgermeister
  • Ross Martinson Monsieur Hareng, Gerichtsvollzieher

Weitere Events

Deutsche Oper Berlin

Besetzung

  • Christian Spuck Choreographie und Inszenierung
  • Rufus Didwiszus Bühne
  • Emma Ryott Kostüme
  • Martin Gebhardt Licht
  • Claus Spahn Dramaturgie und Libretto
  • Tieni Burkhalter Video
  • Marina Frenk Stimme
  • Jonathan Stockhammer Musikalische Leitung
  • Alina Pronina Klavier
  • Orchester der Deutschen Oper Berlin
  • Michelle Willems Emma Bovary
  • Erick Swolkin Charles Bovary
  • Jan Casier Léon, Liebhaber
  • Andrea Marino Rodolphe, Liebhaber
  • Julia Golitsina Félicité, Emmas Dienstmädchen
  • Loïck Pireaux Monsieur Lheureux, Warenhändler
  • Matthew Knight Monsieur Homais, Apotheker
  • Dominic Whitbrook Monsieur Guillaumin, Notar
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Veranstaltungsort

Deutsche Oper Berlin

Es war fast eine kleine Kulturrevolution, die Berlins Bürger wagten, als sie vor mehr als hundert Jahren im damals noch unabhängigen Charlottenburg die Deutsche Oper gründeten. Ein eigenes Opernhaus, das explizit auch dem modernen Musiktheater von Richard Wagner an geweiht sein sollte – das war ein klares Gegenmodell zur ehrwürdigen Hofoper Unter den Linden. Und noch dazu war der Bau an der Bismarckstraße ...

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