von Roland Schimmelpfennig Regie: Karin Beier
In Theben hebt nach dem Ende des Pentheus und der Machtübernahme durch Labdakos, einem weiteren Enkel von Kadmos, eine Zeit voller Gewaltexzesse an. Schließlich wird Laios, der Sohn des Labdakos, aus dem Exil zurückgeholt und inthronisiert. Doch kommt er nicht allein, der junge Chrysippos aus Pisa begleitet ihn. Ist er der Grund für die Kinderlosigkeit des neuen Königspaares Laios und Iokaste oder ist es doch der Orakelspruch der Seherin Pythia? Schon taucht die nächste Kreatur vor den Toren der Stadt auf: die Sphinx, ein Tierwesen aus Löwe, Frau und Vogel, das die Stadt singend und rätselhaft in den mörderischen Wahnsinn treibt. In einem hochpoetischen und multiperspektivischen Monolog, der die verschiedenen Charaktere und Mythenvarianten über den Vater des Ödipus zu Wort kommen lässt, geht die Inszenierung der Frage nach, was das Paar Laios und Iokaste trotz des religiösen Verbotes dazu bewogen haben könnte, einen Nachkommen zu zeugen. Wie viel Verantwortung tragen die Eltern am Schicksal ihres Kindes Ödipus, das sie gleich nach der Geburt im Gebirge verschwinden lassen wollten? Wie viel Schuld wird von Generation zu Generation weitervererbt und wie viel Freiheit bleibt dem einzelnen, sich daraus wieder zu befreien?
Es spielt:
Lina Beckmann
Regie: Karin Beier
Bühne: Johannes Schütz
Kostüme: Wicke Naujoks
Licht: Annette ter Meulen
Video: Voxi Bärenklau
Musik: Jörg Gollasch
Dramaturgie: Sybille Meier