Wahrnehmung als solche ist das beherrschende Thema der Malerei von Barbara Schulte-Zurhausen. Sie nähert sich ihm auf dreifache Weise, durch eine bestimmte Maltechnik, eine bestimmte Auffassung des darzustellenden Inhalts und durch die räumliche Anordnung der Kunstprodukte/Bilder.
Die von Barbara Schulte-Zurhausen verwendete Technik, natürliche wie auch synthetische Farbstoffe als Pigmente in Eitempera gebunden auf unterschiedliche Bildträger aufzutragen, eröffnet die Möglichkeit, den Farben eine Mehrdimensionalität zu verleihen. Dadurch gelingt es, abhängig vom Betrachtungswinkel und Lichteinfall eine Vielzahl von Farbtönen zu erzeugen. Auf diese Weise bewirkt das Durchscheinen tieferliegender Farbschichten einen Farbeindruck beim Betrachter, der die Farbe als das komplexe Wahrnehmungsprodukt miteinander verflochtener farblicher Tiefenstrukturen erscheinen läßt. Die Farbe präsentiert sich somit nicht als etwas ausschließlich Gegenständliches, sondern sie ist das stets wechselnde Resultat der Wahrnehmung, die sich im Auge des Betrachters einstellt.
Die Wahl des Inhalts hat sich diesem Wahrnehmungsprozeß unterzuordnen. Schulte-Zurhausen verzichtet daher bewußt auf jeden begrifflichen oder intuitiv-anschaulich zu fassenden Inhalt wie auch auf formgebende Strukturen, da dies von dem Thema ablenken würde, die Farbe als solche in ihrer Eigentümlichkeit, Eigendynamik und Eigenwertigkeit zu fassen. Das konsequente Versagen jedweder inhaltlichen Fixierung soll den Blick des Betrachters auf die Autonomie der Farbe und den Wahrnehmungsprozeß selbst lenken.
Ihren Abschluß findet diese Konzeption der Malerei von Barbara Schulte-Zurhausen in der räumlichen Anordnung der Bilder. Deren Abstand zueinander ist ein weiteres Mittel, Farbnuancen hervorzuheben. Diese Möglichkeit zur Verfeinerung subtilster Farbschattierungen hat sie in seriellen Bildsequenzen, sogenannten Farbbändern, eingesetzt. Die minimal variierten Farbtöne werden durch unterschiedliche Abstände zueinander in ein farbliches Spannungsverhältnis gebracht und lassen durch ihren Zusammenklang jeweils neue Farbempfindungen entstehen.
Martin Hauser
EINZELAUSSTELLUNGEN [Ergänzung]
2023 KuKuK – Kunst und Kultur im Köpfchen, Aachen
2022 EINZIG, Atelierhaus Aachen/Depot
2017 Galerie einmalich, Roetgen
2014 Atelierhaus Aachen (mit Anita Brendgens)
2013 Galerie der HUP AG, Aachen
2011 BBK-Galerie, Aachen
2010 Kunst- und Kulturforum im Kreis Düren, Kreishaus, Düren
2009 Galerie Schreier & von Metternich Fine Arts, Düsseldorf / Städtische Galerie in der Versandhalle, Grevenbroich
2008 Zeche Scherlebeck, Kunst in der Maschinenhalle, Herten / MIKST MEDIA Galerie, Woudrichem (NL)
2007 Galerie Carola Weber, Wiesbaden (mit Stefan Sprenker) / Kunsttour Maastricht (NL)
2006 Evangelische Kirche Osterath, Meerbusch / Galerie der GRS Köln
2005 Eschweiler Kunstverein (mit Sarah Schiffers) / Galerie S., Aachen
2004 ZIGARRE Kunst-und KulturWerkHaus, Heilbronn (Katalog)
2000 Atelierhaus Aachen
1999 Burg-Galerie der Stadt Stolberg
1997 KUNST an St. Peter, Aachen
AUSSTELLUNGSBETEILIGUNGEN [Ergänzung]
2023 „Energie“, Künstlerforum Schloss Zweibrüggen, Übach-Palenberg / Internationales Fotografie-Festival der Städteregion Aachen
2022 „Natur“, Künstlerforum Schloss Zweibrüggen, Übach-Palenberg / Kunst-Spektrum der GKK Krefeld / BACKSTAGE, Atelierhaus Aachen [auch
Photographie] / „Studio Euregio“, BBK Aachen/Euregio e.V., Nadelfabrik Aachen / Museum Zinkhütter Hof, Stolberg / MANDELKROKANT, Atelierhaus
Aachen
2021 Ich sehe Schwarz, Kulturwerk Aachen / „ver-rückt“, Städtische Galerie Haus Seel, Siegen / BLAUE STUNDEN, Planbar, Stadt Aachen [auch Photographie]
/ CONNECTED, Galerie SK in den Güterhallen, Solingen / HARD FACTS, Atelierhaus Aachen/Depot [auch Photographie] / EINUNDZWANZIG, BBK-Jahres-
ausstellung, Kunstladen Aachen
2020 DIE FARBE ROT, Kulturwerk Aachen / WIE WIR IN DEN WALD HINEINRUFEN, Atelierhaus Aachen [Photographie]
2020 „ver-rückt“, Glaskarree - Kunstverein Bad Godesberg [Photographie] / Trotz allem Gold, Kulturwerk Aachen / Maluma & Takete, Nadelfabrik, Kunstroute
Aachen / Von der Poesie des Lockdown, Kulturwerk Aachen
2019 Maison art Pütz, Montzen (B) [auch Photographie] / Kunstauktion terre des hommes, Aula Carolina
2018 White Noise, galerie m beck, Homburg/Saar (Katalog)
2016 Erfahrungsraum Autobahn – Bilder zum bewegten Alltag, Aachen [Photographie] / Blaue Stunde * - Kunst und Musik über den Dächern von Aachen
„perspective“, Atelierhaus Aachen [Photographie]
2015 Kunsttour Maastricht (NL) / Art Nou Mil.lenni Gallery, Barcelona (ES)
2013 Zwischen Boden und Kuppel, Halle des Depot Talstraße, Aachen [Photographie]
2011 Künstlerbund Heilbronn / Zeitgleich-Zeitzeichen ART & DIALOG, Aachen
2009 „weissaufweiss“, Galerie Schreier & von Metternich Fine Arts, Düsseldorf / PARASITEN, Atelierhaus Aachen, Galerie Perplies, Galerie COMPARTIMENT,
Aachen