Einführung, Besuch der Probe und Nachgespräch
Ihren Wurzeln im lange fremdbestimmten Guyana spürt die britische Komponistin Hannah Kendall regelmäßig mit ihren Werken nach. Über Grenzen hinweg schaut sie nicht nur in ihren Themen, sondern auch in ihrer musikalischen Sprache. Mehr als nur Musik atmen ihre Werke – in der Reihe „more than music“ steht auch dieses Konzert, dessen Grenzen durch performative Videokunst erweitert werden. Dafür arbeitet Hannah Kendall mit der preisgekrönten Videokünstlerin Akhila Krishnan zusammen, die das neue Werk O Flower of Fire, welches Kendall für das Niedersächsische Staatsorchester Hannover komponiert, performativ ausgestalten wird ‒ mit freundlicher Unterstützung der Ernst von Siemens Musikstiftung sowie der Stiftung Niedersächsisches Staatsorchester Hannover. Inspiriert vom poetischen wie gesellschaftspolitischen Wirken des guyanischen Unabhängigkeitsaktivisten Martin Carter setzt Hannah Kendall sich mit diesem Orchesterwerk mit dem unterrepräsentierten Problem des Kolonialismus und dem gesellschaftlichen Umgang damit auseinander.
„Stell dir das ununterschiedene Himmelblau vor (…). Das ist die Grundstimmung des Ganzen. Nur manchmal verfinstert es sich und wird spukhaft schauerlich: doch nicht der Himmel selbst ist es, der sich trübt, er leuchtet fort in ewigem Blau.“ So beschrieb Gustav Mahler die Stimmung seiner 4. Sinfonie. Zwischen der „Heiterkeit einer höheren, uns fremden Welt“ und dem Irdisch-Vergänglichen bewegt sich diese Sinfonie mit gewohnt Mahlerscher gewaltiger Ausdehnung von gut einer Stunde Dauer. Eigentlich hatte Mahler ihren vierten Satz „Wir genießen die himmlischen Freuden“ noch für seine 3. Sinfonie vorgesehen. Doch deren bereits mehr als opulente Ausmaße führten zu einer Verschiebung seiner himmlischen Ideen – letztendlich wurde eine ganz eigene Sinfonie daraus. Die Fülle der unbeschwert-heiteren Melodien der Sinfonie bleibt niemals ganz ungetrübt, ein düsteres Element ist nie fern, das Nebeneinander von Lachen und Weinen, von Himmlischem und Schauerlichem, durchzieht das gesamte Werk. Als Höhepunkt ohne Höhepunkt erscheint der letzte Satz: Mit Das himmlische Leben ist dieser, als Lied für Sopranstimme und Orchester gestaltete Satz betitelt und verzichtet auf finalen Klangtaumel, sondern klingt leise aus und verlässt so unbemerkt die durch die Musik suggerierte himmlische Welt.
Ort & Reihen
Peer Gynt
Salome
Satyagraha
2. Sinfoniekonzert: Wellenlänge
2. Sinfoniekonzert: Wellenlänge
Salome
Satyagraha
Peer Gynt
Satyagraha
Poetry Slam: 20 Jahre "Macht Worte!"
Besetzung
- Joel Sandelson Dirigent
- Hannah Kendall Komposition
- Akhila Krishnan Video
- Ketevan Chuntishvili Sopran
- Niedersächsisches Staatsorchester Hannover Orchester
Besetzung
- Joel Sandelson Dirigent
- Hannah Kendall Komposition
- Akhila Krishnan Video
- Ketevan Chuntishvili Sopran
- Niedersächsisches Staatsorchester Hannover Orchester