Keuschheit galt im antiken Griechenland als Voraussetzung für die Kraft, die ein Sportler im Wettkampf braucht. Unkeuschheit in Olympia war ein Sakrileg - aber Unkeuschheit mit der eigenen Zwillingsschwester zog unweigerlich eine wahre Kettenreaktion von Schuld und Sühne nach sich. In Metastasios Libretto zu Vivaldis Oper aus dem Jahr 1743 geht es ordentlich barock-verworren zu, es werden Komplotte geschmiedet, heimliche Liebschaften und verborgene Verwandtschaftsbeziehungen gepflegt, die Falschen geliebt, es wird vermeintlich ertrunken und plötzlich wieder aus den Meeresfluten auferstanden, und in diesem speziellen Fall wird – durchaus nicht ungewöhnlich in barocken Opernsujets, denn L’Olimpiade ist eines der meistvertonten Libretti der Zeit - sogar eine Goldmedaille geholt. Am Ende haben sich zum Glück alle Paare gefunden - und oh Wunder: alle leben noch.

Sendung: zeitversetzt 20.04 Uhr / WDR 3 OPER
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