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Kaspar Häuser Meer

Grillo-Theater (Schauspiel Essen)

Event location
Grillo-Theater (Schauspiel Essen) Theaterplatz 11 45127 Essen www.schauspiel-essen.de/

von Felicia Zeller

Zwischen Aktenbergen, die sich in „Dringend“, „Brennt“ und „Kann warten, sollte aber eigentlich“ unterteilen, kämpfen drei Sozialarbeiterinnen des Jugendamts gegen Kindeswohlgefährdung und familiäre Verwahrlosung. Tagtäglich bewegen sie sich irgendwo zwischen Basis und Gesetz, unter kritischer Permanentbeobachtung der Medien, die nur auf Fehler lauern. Die Sehnsucht nach Prävention ist riesig. Mindestens genauso groß ist die Angst vor Fehlentscheidungen und deren Konsequenzen. Als dann auch noch Kollege Björn mit „Björn-Out-Syndrom“ aus dem Arbeitsalltag ...
Zwischen Aktenbergen, die sich in „Dringend“, „Brennt“ und „Kann warten, sollte aber eigentlich“ unterteilen, kämpfen drei Sozialarbeiterinnen des Jugendamts gegen Kindeswohlgefährdung und familiäre Verwahrlosung. Tagtäglich bewegen sie sich irgendwo zwischen Basis und Gesetz, unter kritischer Permanentbeobachtung der Medien, die nur auf Fehler lauern. Die Sehnsucht nach Prävention ist riesig. Mindestens genauso groß ist die Angst vor Fehlentscheidungen und deren Konsequenzen. Als dann auch noch Kollege Björn mit „Björn-Out-Syndrom“ aus dem Arbeitsalltag ausscheidet und weitere Massen von zu bearbeitenden Fällen hinterlässt, ist ein neues Stress-Hoch erreicht. Jede der pflegebedürftigen Helferinnen versucht das wachsende Loch von Müdigkeit und scheinbarer Ergebnislosigkeit der Arbeit auf ihre Weise zu stopfen. Gelähmt von der übergroßen Verantwortung flüchtet sich Silvia in Moorhuhn-Spiele, Alkohol und noch mehr Arbeit. Barbara träumt von Urlaub und menschenleeren Gegenden, während Anika als alleinerziehende Mutter plötzlich selbst ins Visier des Amts gerät.

Arbeit und Privatleben überschneiden sich zunehmend, auch sprachlich: Autorin Felicia Zeller mischt Klientenjargon und Amtssprache gekonnt zu einer rasanten Sprachpartitur, in der sich ein unvollendeter Satz auf den nächsten stapelt. Dabei ist ihr Stück keineswegs Dokumentartheater, das die schlimmen Verhältnisse anklagt. Zeller gelingt trotz des ernsten Themas eine grandiose Komik des Absurden.

„Kaspar Häuser Meer“ entstand als Auftragsarbeit für das Freiburger Theater anlässlich der Ermordung des kleinen Kevin, der in Bremen 2006 tot in einem Kühlschrank gefunden wurde. Das Stück ­gewann den Publikumspreis bei den Mülheimer ­Theatertagen 2008.
schauspiel-essen.de/stuecke/kaspa...
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