Kade Cummings
About me
Welche künstlerische Zusammenarbeit hat dich besonders geprägt?
Es gibt so viele, aber ich würde sagen, die Zusammenarbeit zwischen Isamu Noguchi und Martha Graham hat einen bedeutenden Einfluss auf mich gehabt. Als ich jünger war, habe ich Bildhauerei und Architektur studiert, bevor ich mich ausschließlich auf den Tanz konzentriert habe. Ich liebe, wie die Zusammenarbeit von Noguchi und Graham eine wunderschöne Harmonie aus Kunst, Architektur, Licht, Skulptur, Mode und Tanz auf der sich ständig wandelnden Bühne geschaffen hat.
Hast du ein besonderes Ritual, bevor du auf die Bühne gehst?
Ich höre Musik, achte darauf, Wasser und Elektrolyte dabei zu haben – und trage immer reichlich Lippenbalsam auf. Ich mag es auch, mich einfach hinzusetzen, um die Energie der Gruppe auf der Bühne zu spüren, während ich mit einer Massagepistole den ganzen Körper aufwärme, um mein Nervensystem in Schwung zu bringen. Ich mag die Energie und das schnelle Zeitempfinden kurz vor einer Vorstellung. In diesen etwa 30 Minuten schlägt mein Herz ein wenig schneller – und das fokussiert mich in diesen Augenblicken.
Welche Persönlichkeit aus der Ballettgeschichte würdest du gerne mal auf einen Kaffee treffen – und warum?
Ich würde Isadora Duncan treffen (auf einen Dirty Chai). Dabei würde ich fragen, wie sie es geschafft hat, nach ihren eigenen Regeln zu leben. Sie hatte einen so unbeirrbaren und freien Geist, der in der heutigen Welt ständiger Beobachtung wirklich inspirierend wäre.
Welche Reaktion nach einer Aufführung hat dich am meisten gefreut?
Als meine Familie 2022 nach Deutschland kam, um mich live auf der Bühne zu sehen. Es ist immer tröstlich, vertraute Gesichter im Publikum zu sehen, aber wenn es die eigene Familie ist, fühlt es sich an, als würden sie ein Stück Heimat mitbringen. Nach der Vorstellung das Theater zu verlassen und meine Omas, Eltern und Schwestern dort mit Tränen oder verschmitztem Lächeln zu sehen, war ein ganz besonderer Moment.
Welche Musik hörst du, wenn du nicht arbeitest?
Ich höre ein breites Spektrum an Musik, das verschiedene Genres und Epochen umfasst. Ich fühle mich von klassischem und alternativem Rock angezogen – Bands wie Pink Floyd, Led Zeppelin, Rush, Radiohead, The Smile, Nirvana, Pearl Jam, Alice in Chains, Placebo und The Smashing Pumpkins. Gleichzeitig liebe ich die Intimität von Singer-Songwritern wie Jeff Buckley, Elliott Smith, Nick Drake und Mazzy Star.
Sehr verbunden bin ich auch mit experimentellen und Avant-Pop-Stimmen – Björk, FKA Twigs, Sevdaliza, Lady Gaga, Madonna, ANOHNI, Antony and the Johnsons, Moses Sumney und serpentwithfeet. Auf der elektronischen und Trip-Hop-Seite kehre ich oft zurück zu Massive Attack, Portishead, Moby, The Chemical Brothers, Yazoo und Gala. Außerdem habe ich eine große Wertschätzung für IDM und Techno – von Aphex Twin bis Ignez, Quelza, Marcel Dettmann, Ben Klock, Alarico, Nørbak und Kaiserdisco.
Für mich geht es beim Hören darum, zwischen Stimmungen zu wechseln: von roher Grunge-Energie zu zarter akustischer Melancholie, von atmosphärischem Trip-Hop zu hypnotischem Techno, und von kühnen Avant-Pop-Experimenten zu zeitlosem Rock.
Welche Rolle kann Tanz in unserer Zeit spielen?
Tanz kann Flucht, Sprache und Gemeinschaft sein.